Fatigue, natürlich behandeln

Fatigue naturheilkundlich behandeln

Fatigue-Syndrom – damit ist ein Gefühl von Müdigkeit und Antriebslosigkeit gemeint, das auch nicht besser wird, wenn ausreichend viel geschlafen wird. Angeblich sind etwa drei Viertel aller Krebspatienten im Verlauf ihrer Therapie von einem Fatigue-Syndrom betroffen, das auch als Erschöpfungssyndrom oder Neurasthenie bezeichnet wird. Aber auch bei Patienten mit Multipler Sklerose, Rheuma oder chronischen Herz- und Lungenkrankheiten kann Fatigue auftreten. Und selbst bei Menschen, die bis dahin gesund waren, ist es möglich.

Oft werden Bluttransfusionen oder die Gabe von Erythropoietin empfohlen ist, um den Hämoglobingehalt des Blutes zu erhöhen und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern. Auch Sport und Bewegung können die Symptome der Fatigue lindern. Wichtig sind auch psychosoziale Maßnahmen wie Schlafregulierung und Bewegungstraining, eventuell werden auch „Wachmacher“ wie Methylphenidat oder Modafinil eingesetzt.

Mehrere Studien zeigen ermutigende Ergebnisse für die naturheilkundliche Behandlung von Patienten mit Fatigue-Syndrom.

Der Effekt von Ginsengwurzel wurde in einer doppelblinden randomisierten Studie (1) an 90 Patienten untersucht, die an idiopathischer chronischer Fatigue litten. Die Studienteilnehmer bekamen vier Wochen lang entweder 1 oder 2g Ginseng-Extrakt oder Placebo. In der Ginseng-Gruppe besserte sich sowohl die Selbsteinschätzung der mentalen Fitness (signifikant) als auch die allgemeine Befindlichkeit (nicht signifikant). Das Ergebnis passt zu der Erfahrung, dass Ginseng vor allem die geistigen Fähigkeiten anregt, die Konzentration verbessert und Vergesslichkeit verbessert.

Die Wirkung des Medizinalpilzes Ganoderma lucidum (auch als Reishi oder Ling Zhi bekannt) bei chronisch erschöpften Patienten („Neurasthenie“) wurde in einer neuseeländischen Untersuchung unter die Lupe genommen. Die Doppelblindstudie (2) an 132 Neurasthenie-Patienten zeigte, dass Ganoderma Wohlbefinden und Müdigkeit signifikant besser beeinflusste als Placebo.

Traditionell wurde der Medizinalpilz Cordyceps sinensis nicht nur zur körperlichen und geistigen Stärkung nach Krankheiten eingesetzt. Auch von Sportlern wurde schon häufig berichtet, dass sie den Raupenpilz gerne zur Unterstützung der körperlichen Fitness nutzen. Der Pilz stimuliert das Immunsystem, insbesondere aktiviert er die Bildung der weißen Blutkörperchen, der Makrophagen, der natürlichen Killerzellen sowie die von Gamma-Interferon, Interleukin-1 und Immunglobulin. Im Tierversuch (3) konnte ein Antistress- und Antifatigue-Effekt nachgewiesen werden.

 

Literatur

  1. Kim H-G, Cho J-H, Yoo S-R, Lee J-S, Han J-M, et al. (2013) Antifatigue Effects of Panax ginseng C.A. Meyer: A Randomised, Double-Blind, Placebo- Controlled Trial. PLoS ONE 8(4): e61271. doi:10.1371/journal.pone.0061271
  2. Tang W; Gao Y; Chen G; Gao H; Dai X; Ye J; Chan E; Huang M; Zhou S: A randomized, double-blind and placebo-controlled study of a Ganoderma lucidum polysaccharide extract in neurasthenia. J Med Food 2005 Spring;8(1):53-8    (ISSN: 1096-620X)
  3. Koh JH; Kim KM; Kim JM; Song JC; Suh HJ: Antifatigue and antistress effect of the hot-water fraction from mycelia of Cordyceps sinensis. Biol Pharm Bull 2003 May;26(5):691-4.

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