Haarausfall – nicht immer ein Männerproblem
Der morgendliche Blick auf den Kamm und dessen „Opfer“ ist wenig aussagekräftig – Haarverlust in einem gewissen Umfang ist vollkommen normal. Erst wenn uns mehr als 100 Haare täglich verlustig gehen, sprechen Experten von Haarausfall (lat. Alopezie). Alleine in Deutschland leiden Schätzungen zufolge etwa gut 2 Millionen Menschen an dieser Erscheinung, die zwar überwiegend Männer betrifft, nicht selten aber auch für Frauen zu einem mal mehr, mal weniger großen Problem wird.
Die mit weitem Abstand häufigste Form des Haarausfalls ist die hormonell-erbliche Variante. Von dieser sind in erster Linie Männer betroffen, und zwar bereits oft mit 25 Jahren oder weniger. Der typische Beginn des Haarverlusts offenbart sich im Bereich von Schläfen und Stirn, den sogenannten „Geheimratsecken“. Nach und nach werden die kahlen Stellen größer und am Hinterkopf bleibt oft lediglich ein schmaler Haarkranz bestehen bzw. es entwickelt sich eine Vollglatze. Als Ursache dessen hat man eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber einer Form des Geschlechtshormons Testosteron ausgemacht. Auch bei Frauen kommt diese Variante vor, wenngleich weit weniger häufig. Sind Frauen betroffen, dann meist nach den Wechseljahren oder ganz allgemein in Lebensphasen, in denen das hormonelle System aus der natürlichen Balance gerät. Auch die Verwendung der Pille kann längerfristig Haarausfall begünstigen.
Der sogenannte „kreisrunde Haarausfall“ (Alopecia areata) ist optisch signifikant, da sich meist etwa münzgroße, vollkommen haarlose Areale ausbilden, die sich nachfolgend auch ausbreiten können. Diese Form kommt hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen vor. Die Ursache ist nicht endgültig geklärt, es wird aber ein autoimmunes Geschehen vermutet. Hierfür spricht auch die Häufung dieser Erscheinung bei Menschen mit Neurodermitis.
Der „diffuse Haarausfall“ lässt sich ursächlich in der Regel einfacher zuordnen. Hier dünnt das Haar insgesamt aus und der Verlust ist häufig dann reversibel, wenn das auslösende Moment nicht mehr zum Tragen kommt. Die Ursachen können hier sein: Medikamente, Schilddrüsenstörungen, Schwermetall-Vergiftungen, Stress, einseitige Diäten, Strahlentherapien und viele mehr. Mit einem Trichogramm kann die Wurzelqualität beurteilt und eine Prognose erstellt werden.
Grundsätzlich lässt sich Haarausfall nicht immer gänzlich aufhalten, man kann dennoch viel für die Gesundheit tun. So ist ausreichend Schlaf und Stress-Vermeidung relevant, besonders aber auch die adäquate Versorgung mit Vitalstoffen wie Zink, Kupfer oder auch Eisen. Ebenso können Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin C hilfreich sein. Man sollte außerdem vermeiden, Haare und Kopfhaut durch zu häufiges Haarewaschen mit aggressiven Haarpflegemitteln zu belasten. Auch mit mykomolekularen Substanzen kann man einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Haargesundheit leisten.
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