In Indien sterben jedes Jahr ungefähr 1 Mio. Neugeborene. Etwa ein Viertel dieser Todesfälle ist auf schwere bakterielle Infekte zurückzuführen. Es ist längst bekannt, dass Zink eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen spielt. Viele Menschen nehmen zum Beispiel Zink ein, wenn eine Erkältung droht. Die Immunfunktionen sind offenbar auf das Vorhandensein von Zink angewiesen. Aber gilt dies auch speziell für bakterielle Infektionen bei Kleinkindern? Macht es Sinn, den Kindern zusätzlich zu Antibiotika auch Zink zu verabreichen?
Ärzte aus drei Kliniken in Indien beteiligten sich an dieser Studie. Behandelt wurden Babys (7-120 Tage alt), bei einen von einer schweren Bakterieninfektion ausgegangen wurde. Sie bekamen zufällig entweder nur Antibiotika (plus Placebo) oder Antibiotika plus 10 mg Zink täglich.
In der Gruppe der Kinder, die Zink bekommen hatten, kam es deutlich seltener zu einem Therapieversagen. Es starben zehn Kinder aus der Zinkgruppe und 17 aus der Placebogruppe.
Die Autoren geben zu bedenken, dass eine Zinksupplementierung bei dieser Patientengruppe eine kostengünstige Möglichkeit eröffnen könnte, mit der man die Behandlungsergebnisse verbessern und die Zahl der Todesfälle senken könnte. Auch bei Krankheiten wie Meningitis und Typhus könnte der Einsatz von Zink von Nutzen sein, hoffen die Ärzte.
Quelle:
Bhatnagar S, Wadhwa N, Aneja S et al.: Zinc as adjunct treatment in infants aged between 7 and 120 days with probable serious bacterial infection: a randomised, double-blind, placebo-controlled trial. Lancet 2012; 379: 2072 - 2078