Es gibt zwei typische naturheilkundliche Ansätze zur Behandlung von Herpes. Einerseits werden ätherische Öle auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, andererseits wird das Immunsystem gestärkt, um Rezidive zu verhindern.
Lokalbehandlung
Zur lokalen Anwendung werden zum Beispiel Melissenöl, Teebaumöl und Pfefferminzöl eingesetzt, die offenbar eine gewisse antiherpetische Wirksamkeit besitzen. Vermutlich muss dazu ein direkter Kontakt zwischen Öl und Virus stattfinden. Allerdings sollte man dabei nicht übersehen, dass unverdünntes oder hochkonzentriertes Teebaumöl Kontaktallergien auslösen kann, vor allem, wenn es nicht sachgemäß gelagert wurde. Angebrochene Fläschchen sollten rechtzeitig aufgebraucht oder weggeworfen werden. Das Betupfen von betroffenen Regionen mit bloßem Finger birgt die Gefahr, das Virus weiterzutragen. Sorgfältige Hygiene ist wichtig!
Das Immunsystem stärken
Die Lippenbläschen können ausgelöst werden von intensiven Sonnenstrahlen, Ekel oder einer Erkältung. Viele Frauen sind vor der Menstruation und während der Schwangerschaft besonders anfällig für Herpes-Rezidive. Auch seelische Belastungen – von Stress bis Trauer – sind typische Auslöser.
Allgemein gilt: Was das Immunsystem schwächt, kann Herpes aufflammen lassen. Es erscheint logisch und entspricht den Praxis-Erfahrungen, dass ein starkes Immunsystem die Rezidive in Grenzen halten kann. Die antivirale Wirksamkeit verschiedener Medizinalpilze ist bekannt und auch konkret zum Thema Herpes gibt es verschiedene spannende Studienergebnisse:
Eine Laborstudie (1) untersuchte die Wirksamkeit von Agaricus-brasiliensis-Auszügen gegenüber Herpes-Viren. Mehrere der Verbindungen hinderten die Viren daran, sich zu vermehren. Je nach Konzentration war die Virusreplikation um 30-80% herabgesetzt.
Eine russische Untersuchung (2) verglich die antivirale Aktivität von 60 verschiedenen Zubereitungen aus Pilzen. Es zeigte sich, dass die antivirale Wirksamkeit mit der Konzentration an enthaltenen Polysacchariden stieg. Zu den wirksamsten Pilzen gehörte Ling Zhi (Ganoderma lucidum).
In einer japanischen Untersuchung (3) erholten sich Patienten mit Herpes genitalis oder labialis schneller, wenn sie eine Kräutermischung einnahmen, die u.a. Ling Zhi enthielt.
Aus Maitake (Grifola frondosa) wurde ein antiviral wirksames Protein extrahiert, das die Vermehrung von HSV1 unter Laborbedingungen hemmte. Im Tierversuch waren die Krankheitsverläufe leichter (4).
Diese Studienergebnisse passen gut zu den Erfahrungen vieler Vitalpilz-Anwender.
Quellen:
1. K.A. Yamamoto et al.: Antiherpetic activity of an Agaricus brasiliensis polysaccharide, its sulfated derivative and fractions. International Journal of Biological Macromolecules 52 (2013) 9–13
2. Razumov IA et al.: Antiviral activity of aqueous extracts and polysaccharide fractions from mycelium and fruit bodies of higher fungi. Antibiot Khimioter. 2010; 55(9-10): 14-8.
3. Hijikata Y, Yamada S, Yasuhara A: Herbal mixtures containing the mushroom Ganoderma lucidum improve recovery time in patients with herpes genitalis and labialis. J Altern Complement Med. 2007 Nov; 13(9): 985-7.
4. Gu CQ et al.: Isolation, identification and function of a novel anti-HSV-1 protein from Grifola frondosa. Antiviral Res. 2007 Sep; 75(3): 250-7.
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