Gesundheitlich weithin unterschätzt, sind die kernigen Snacks mit ihrem vielgestaltigen Äußeren wahre Power-Lieferanten. Ob Mandeln, Walnüsse oder die zu den Steinfrüchten gehörenden Pistazien und Cashew-Kerne – Nüsse liefern uns Biovitalstoffe in rauhen Mengen.
Allen voran vielleicht die Walnuss. Sie enthält beispielsweise nicht nur Vitamin A, Magnesium, Eisen und diverse andere Spurenelemente, sondern auch wirksame Mengen des körpereigenen Super-Hormons Melatonin. Dieses ist in der Lage, den Schlafrhythmus zu verbessern, außerdem fungiert es, wie man heute weiß, als überaus potentes Antioxidans, reduziert also in gewissem Umfang körperlichen Verschleiß und Abbau.
Mandeln und Haselnüsse eint, dass sie sehr reich an Selen sind. Selen ist grundlegender Bestandteil hunderter von Enzymen, kann entgiften, ist außerordentlich wichtig unter anderem für das Immunsystem. Sie sind beide auch hervorragende Lieferanten von Vitamin E. Dieses fettlösliche Zellschutz-Vitamin tut nicht nur Haut und Muskeln gut, es fängt freie Radikale und ist vermutlich auch antientzündlich sowie wichtig für die Keimdrüsen. Bereits knapp 50 Gramm der Nüsse decken den von der DGE empfohlenen Tagesbedarf an diesem Vitamin.
Beinahe schon sprichwörtlich ist die Wirkung von Nüssen auf unsere Nerven. Nicht umsonst besteht das sogenannte „Studentenfutter“, das Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit steigern soll, zu einem Gutteil aus Nüssen. Verantwortlich für diese Nerven-Wirkung ist der Reichtum an Vitaminen des B-Komplexes. So findet man Folsäure und Niacin (B3) ebenso wie B6 und B1. Besonders Erdnüsse beherbergen recht erstaunliche Mengen davon. Und auch das Spurenelement Zink, das in den meisten Nüssen reichlich zu finden ist, unterstützt und schützt unser Nervenkostüm- und kümmert sich außerdem um die Gesundheit von Haut und Schleimhäuten und das Funktionieren unseres Immunsystems.
Auch die in Südamerika beheimatete Paranuss hat es faustdick unter der Schale. Neben Vitaminen und anderen Spurenelementen wuchert auch sie mit ihrem enormen Gehalt an Selen. Dieses ist wichtig für das normale Funktionieren der Schilddrüse und Bestandteil unzähliger Enzyme- allen voran der Glutathionperoxidase. Das schwefelhaltige Eiweiß schützt die Zellmembrane und hat antientzündliche wie auch deutlich entgiftende Wirkung. Experten gehen davon aus, dass Selen deshalb auch ein potenter Schutz vor bestimmten Krebserkrankungen sein dürfte.
Ganz grundsätzlich sind Nüsse überaus reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren. Jene sind Gegenspieler der Omega-6-Fettsäuren. Auch letztere haben Funktionen im Stoffwechsel, jedoch fördern sie, im Übermaß konsumiert, die Entstehung und Unterhaltung von Entzündungen. Wird die Balance, zum Beispiel durch Nüsse, in Richtung Omega-3-Fettsäuren verschoben, kann dies helfen, Entzündungen, wie auch Diabetes oder bestimmte Autoimmunerkrankungen, günstig zu beeinflussen. Auch die Herzgesundheit profitiert nachhaltig von den Biovitalstoffen der kernigen Leckereien. Ob nun aufgrund des durchblutungsfördernden Arginins oder der Menge an Herz-dienlichen Vitaminen (B-Komplex) und Mineral-Stoffen (Selen, Zink, Magnesium etc.).
Zwar sind Nüsse wahre Kalorienbomben, die mit bis zu 700 kcal pro 100g zu Buche schlagen, man braucht aber kaum Angst zu haben, dass man davon dick wird. Neuere Untersuchungen lassen eher das Gegenteil vermuten. Offenbar ist der Sättigungseffekt so groß, dass man die Finger nach Nuss-Genuss eher von anderem lässt.
Der hohe Fettgehalt sollte nur bei der Lagerung bedacht werden. Immerhin werden Nüsse hierdurch relativ schnell ranzig. Weshalb wir auch empfehlen, frische Nüsse nach dem Öffnen recht bald zu verzehren. Zudem gibt es nicht wenige Menschen, die auf bestimmte Nuss-Sorten allergisch reagieren. In diesem Fall ist von dem Genuss natürlich abzusehen. Allen anderen sei empfohlen, durchaus öfter mal zur Nuss zu greifen!