Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum) war in Europa schon im Altertum bekannt. Die Kaufleute brachten das Gewürz aus Indien, Indonesien oder Malaysia in ihre Heimat. Wie kostbar diese Fracht aus der Ferne war, erkennt man noch heute an dem Spitznamen der Kaufleute: Pfeffersäcke.
Das aus Pfeffer gewonnene ätherische Öl wird auch bei uns als Heilmittel geschätzt und angewandt. Verantwortlich für die Wirkung sind mehrere Alkaloide, am wichtigsten ist das Piperin.
Piperin verfügt über eine therapeutisch ausgesprochen interessante Eigenschaft: Es kann die Bioverfügbarkeit und damit die Wirkung anderer Stoffe erhöhen. Untersuchungen (1) haben zum Beispiel gezeigt, dass Piperin die antientzündliche Wirkung von Curcumin verstärkt. Andere Autoren beschreiben, dass die Wirkung von Carbamazepin (ein Medikament gegen Epilepsie) mit Hilfe von hoch dosiertem Piperin verstärkt wird (2).
Wenn man Pfefferöl in die Haut einmassiert, entfaltet es seine Wirkung: es wärmt und entspannt Muskeln und Haut, regt den Stoffwechsel an und hilft gegen rheumatisch bedingte Schmerzen. Es gibt Berichte darüber, dass man Pfefferöl auch bei sexueller Unterfunktion anwenden kann. Dazu soll man den Lendenwirbelsäulenbereich großzügig damit einreiben.
Wichtig ist allerdings, nie Pfefferöl alleine auf die Haut zu geben. Man benötigt unbedingt ein fettes Öl als Grundlage. Bei empfindlichen Menschen und zu hoher Dosierung kann Pfefferöl die Haut reizen. Es ist allerdings nicht mit der Schärfe von Pfeffer vergleichbar, da das Piperin, das die Schärfe ausmacht, bei der Destillation nicht ins Öl übergeht.
Pfefferöl wirkt aber auch verdauungsanregend, antibakteriell und gegen Viren.
Quellen
- Anand P et al.: Biological activities of curcumin and its analogues (Congeners) made by man and Mother Nature. Biochem Pharmacol 2008; 76: 1590–1611
- Pattanaik S et al.: Pharmacokinetic interaction of single dose of piperine with steady-state carbamazepine in epilepsy patients. Phytother Res. 2009 Sep;23(9):1281-6. doi: 10.1002/ptr.2676.